Hiwweltour Eichelberg - Prädikatswanderweg


,,...eine was?" ... ,,eine Hiwweltour..." ,,Himmeltour?" ,,Nein nein. Eine H I W W E L T O U R!"... ,,aha. ok. meinetwegen. dann eben eine Hiwweltour"

so in etwa verlief unser Gespräch ab, als mir mein Papa von der Wandertour erzählt hat, die wir heute laufen wollen. Und im Übrigen jedes Gespräch mit Personen, denen ich von der Tour im Vornerein erzählt habe.

,,Hiwwel" steht im Rheinhessischen für ,,Hügel". Wir laufen also eine Hügeltour. Und diese Hügeltour, trotzt ihrer kurzen 11 km, hat es echt in sich. Es gibt von diesen Hiwweltouren mehrere und unsere (vielleicht auch die anderen) sind als Prädikatswanderwege ausgezeichnet worden. Ja, im Nachhinein kann ich sagen, zurecht!

Wir starten unsere Tour gegen 11.00 Uhr auf dem Wanderparkplatz "Alter Bahnhof" zu Beginn der Roundtour zwischen Frei-Laubersheim und Neu-Bamberg. Es reicht auch einfach bei Google Maps ,,Hiwweltour Eichelberg" einzugeben und man wird direkt zum Parkplatz und Startpunkt geleitet.


Zur Route selbst lässt sich sagen, dass diese mit einem Schwierigkeitsgrad 2 von 5 ausgewiesen ist. Mehr zu dieser und auch den anderen Hiwweltouren findet man hier: https://www.rheinhessen.de/hiwweltour-eichelberg


Direkt rechts rum am Schild beginnt die Markierung. Wir laufen zunächst auf der wahrscheinlich alten Bahntrasse gegenüber des Bahnhofs gerade aus. Am Ende dieses "Tunnels" öffnet sich dann links der erste Hiwwel an dem wir rechts eine Straße überqueren und schon geht der erste Anstieg knackig nach oben. Es ist heute sonnig, aber auf dem Feld noch sehr windig, weswegen ich froh bin, meine etwas dickere Jacke dabei zu haben.

Über die Waldbühne geht es weiter hinauf in den Wald und wir bekommen das erste Panorama an diesem Tag. Unter uns liegt der Steinbruch.
 

Rechts auf dem Bild sieht man den Eichelberg - mit seinen 310 Höhenmetern nicht der größte Berg - aber die Wandertourenplaner haben sich nichts nehmen lassen, den Anstieg umso steiler zu gestalten. Für uns geht es nun erst einmal wieder nach unten. Damit der Anstieg auf den Eichelberg noch anstrengender wird.

Wir kommen wieder auf einem breiten, alleeartigen Weg der uns nun eben hinaus aufs Feld geleitet. Die gesamte Strecke ist sehr gut ausgeschildert und eine Karte demnach nicht notwendig.




Der Eichelberg liegt vor uns.

Durch Nadelwald geht es stramm bergan. Sicheres Schuhwerk und etwas Ausdauer - dann schafft man das.


Hier machen wir unsere erste Pause. Auf ein paar hervor ragenden Felsen packen wir unsere Verpflegung aus und genießen die Aussicht. Zwei Eidechsen kommen ebenfalls hervor und wir sind begeistert wie wenig Angst sie haben. Ich schaffe es sogar ein paar Aufnahmen zu machen und freue mich an ihrem Anblick. Mein Papa hat zudem an Kaffee gedacht und so sitzen wir windgeschützt mit herrlichem Ausblick und genießen die Ruhe. Heute ist nämlich so gut wie keiner unterwegs.



Nach der kleinen Stärkung - es ist mittlerweile 12.00 Uhr - geht es wieder bergab. Und zwar steil. Keine Ahnung wo die die 2 von 5 her haben - ich finde das ein wenig optimistisch. Aber gut. Unten angekommen geht es links herum weiter. Rechts von uns liegen nun die ersten Weinberge für diesen Tag und links flankiert uns der Berghang. Überall raschelt es - die Eidechsen suchen sich ihre Sonnenplätze und werden dabei von uns gestört.

Wir folgen der Bergkontur und weiter geht es rechts bergab durchs Feld und viele weitere Weinberge an diesem Tag. Rechts erstrecken sich weite Wiesen und ich freue mich über das herrliche Wetter und die schönen Blicke, die man hier geboten bekommt. Generell bin ich begeistert davon wie abwechslungsreich und schön gestaltet diese Tour ist.


Ich drehe mich nach links und sehe den Eichelberg von dem wir gerade gekommen sind. So schlimm sieht er gar nicht aus.


Auf dem offenen Feld ziehe ich mir meine Jacke an, in den Alleen wieder aus. So ist das nun einmal. Die meiste Zeit laufen wir mehr oder weniger eben.


Immer mal wieder geht es durch, mit Blüten gerahmten, Alleen. Die Bienen und Hummeln summen im Wettbewerb vor sich hin.

Auch die Beschilderung ist immer wieder bemerkenswert gut gelöst. Wie oft verpasst man auf anderen Strecken mal ein Schild oder eine Kennzeichnung.


Auf einer Bank mit schöner Aussicht machen wir eine erneute kurze Pause. Kaffee. Essen. Sonne genießen.


Während wir uns freuen, dass wir uns nun auf dem Rückweg befinden und das Schlimmste hinter uns haben, haben sich die Macher dieser Tour echt noch einmal einen Spaß erlaubt. Statt dass man uns direkt oben über die Felder zurück führt, geht es noch einmal bergab und dann --- ja steil wieder bergauf. Einfach so. Man glaubt es kaum. Als hätte man sich gedacht ,,so Leute..was können wir denn noch machen?" ,,Na die können hier oben einfach einmal rum und die Aussicht genießen und dann dahinten wieder zurück" -- ,,nee nee..ich hab da ne Idee. Wir schicken sie einmal komplett nach unten, an der Straße vorbei und dann grundlos ganz steil wieder nach oben" So in etwa muss das abgelaufen sind. Da bin ich mir ganz sicher.


Oben angekommen geht es links weiter über Feld und durch Weinberge. Rechts kann man in der Ferne die Burgreste in Neu-Bamberg sehen mit der kleinen Kirche auf dem Hügel.


Ach hier dachte man sich mal wieder ,,11 km soll die Tour gehen?" ,,Uns fehlen noch ein paar..." ,,Das schaffe ich, wir schicken sie noch einmal runter und wieder hoch und dann dahinten rum, dann haben wir es" So oder so ähnlich muss dieses Projektteam gearbeitet haben.


Am Ende bekommen wir noch einmal diesen schönen Blick. Leider nicht auf den Fotos erkennbar, kann man ab und zu sogar den Feldberg des Taunus erblicken.


Wir beenden die Tour mit 11,7 km und haben etwa 3 Stunden gebraucht (diese beinhalten ausnahmsweise auch die Pausenzeiten). Auch wenn ich hier immer mal wieder Späße über die Tourenplanung gemacht habe, war dies wirklich eine unglaublich schöne Tour und ich kann sie jedem wärmstens empfehlen. Ich würde aber aufgrund des Verlaufs der Strecke diese eher für den Frühling oder Herbst ansetzen, aber dann unbedingt an einem sonnigen klaren Tag. Einkehrmöglichkeiten gibt es direkt auf der Strecke keine, dafür aber eine Menge Bänke und Sitzgelegenheiten, deswegen rate ich zu etwas Proviant. Auch könnte ich mir vorstellen, dass an einem Sonn- oder Feiertag mehr los ist. Heute war es Samstag und recht ruhig.


Fazit ist, dass wir uns auf jeden Fall noch die anderen Hiwweltouren vornehmen wollen. Wenn diese genauso schön sind, zücke ich meinen imaginären Hut vor den Tourplanern.


Ich habe viele Videos aufgenommen heute. Vielleicht folgt noch ein kurzes Video als Zusammenfassung - dann wird dieses hier noch eingefügt.











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