Lamaliebe in der Rhön - eine Trekkingtour der besonderen Art & Besuch auf der Wasserkuppe

Heute steht eine besondere Trekkingtour an. Nicht das Übliche, das man sonst von mir kennt. Nicht nur, dass ich heute mit meiner Mama mal eine Tour starte - nein, wir haben auch noch weitere Begleitung. Sowohl menschliche als auch - und jetzt kommts - tierische Begleitung. Es wird lamatastisch (sorry, das musste sein). 

Die Rhön Lamas sind bekannt - und heute sind wir dabei. Wir freuen uns beide bereits und das Wetter spielt ebenfalls mit. Um 10.30 Uhr startet die Tour. Es ist auch das erste Mal, dass ich bei einer Gruppenwanderung dabei bin. Wer mich kennt, weiß dass ich maximal zu Zweit wandern gehe. In diesem Fall mache ich gerne eine Ausnahme. 

Beim Freibad in Poppenhausen parken wir - und dort ist bereits das große Schild: Rhön Lamas. Wir gehen durch das Tor und werden von Johannes begrüßt, welcher auch der Begründer dieser Lamatouren ist. 

Sechs der 28 Lamas stehen bereits für uns zur Verfügung. Sie sind entspannt. Einige liegen noch. Der erste Kontakt zu den Lamas ist noch verhalten. Schließlich denkt man immer, sie spucken, wenn ihnen etwas nicht passt. Später erfahren wir aber noch einiges Wissenswertes zu den Lamas und auch zum Thema Spucken. 

Wir warten bis alle Teilnehmer der heutigen Gruppe eingetroffen sind und stellen uns in einem Kreis auf. Johannes erklärt uns erstmal die Basics zu Heute. Zuerst sollen wir uns alle mal mit jedem Lama bekannt machen. Bitte nicht im Kopf streicheln - es sind Fluchttiere und mögen daher nicht, wenn man ihnen das Sichtfeld einschränkt. Am Hals ist aber kein Problem. Auch zum Thema Spucken folgt: Sie spucken nur untereinander. Wir Menschen bekommen es nur ab, wenn wir uns leider in der Schusslinie aufhalten. Also kein Grund zur Angst einfach so von einem Lama angespuckt zu werden. 

Auch erklärt er uns die heutige Planung. Erst etwa 1,5 Stunden bergan - dann einstündige Mittagessen im Biergarten (kurze Anmerkung meinerseits: Für die Verpflegung ist jeder Teilnehmer selbst verantwortlich und auch die damit einhergehenden Kosten). Anschließend weitestgehend bergab wieder zurück zum Ausgangsort. Eines noch muss ich an dieser Stelle erwähnen - direkt bei den Lamas gibt es vom Veranstalter keine Toiletten. Man kann jedoch höflich beim Schwimmbad fragen oder versucht es ggf. noch irgendwo anders. Ansonsten dann beim Biergarten oder eben wenn gar nichts hilft - mal hinter einem Gebüsch. 
Zurück aber zu den Lamas. Zwei Personen bekommen ein Lama - uns wird gezeigt wie geführt werden und worauf man achten soll. 

Dann geht es los. Wir laufen alle der Reihe nach die Lamas ab. Ich habe noch ein wenig Berührungsängste. Überrascht bin ich aber doch, wie weich und sauber das Fell ist (dazu später mehr).

Meine Mama und ich entscheiden uns schlussendlich für das Letzte in der Reihe. Es liegt. Ist ultraentspannt und hat offensichtlich wenig Motivation uns heute zu begleiten. Wir erfahren später auch wieso. 
Darf ich also nun vorstellen: Muchacho. Ein (wenn ich es richtig in Erinnerung behalten habe siebenjähriger Hengst) und einer der gemütlicheren Sorte. Wir bilden also vorerst das Schlussbild der Gruppe, aber das macht nichts. Ich merke schnell, dass wir heute nicht mein übliches Wandertempo haben und ich mich darauf einstellen muss, dass ich heute gezwungenermaßen entschleunigen werde (an der Front laufen die sportlichen Lamas, aber die waren bereits vergriffen). Muchacho ist aber dennoch die Wahl des Tages und ich bin sehr zufrieden mit ihm. Nun geht es los und wir laufen über Felder, an einer Landstraße vorbei in Richtung und durch Rodholz. Plötzlich läuft eines der vorderen Lamas über die Straße. Eine Kuh hatte es erschreckt. Wir bleiben geduldig stehen - halten alle unsere Lamas brav fest (wurde uns gesagt - da Lamas Herdentiere sind und im Notfall mitlaufen würden) und warten bis Johannes das Lama bestimmt und zügig wieder einfängt. Auch das haben wir gelernt - solange wir den Großteil der Herde festhalten, wird sich das eine Lama nicht zu weit davon wegbewegen. 
Nach diesem kurzen Zwischenfall geht es also wieder weiter. Wir überholen das erste Lama vor uns und reihen uns wieder in die Kette ein. Kurz nach Kilometer vier kommen wir an einen See und binden die Lamas an. In den Boden werden Heringe mit Ösen geschlagen und mit einem leichten Knoten die Lamas daran festgebunden. So können sie grasen während wir ebenfalls auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Badesees unsere Mittagspause halten und dabei die Lamas beobachten können. Ich bin fasziniert von der Coolness der Tiere und die von Johannes. 

Nun sitzen wir gemütlich auf der Terrasse der Guckai Stuben am Guckai See und genießen die vorzügliche Küche. Die Auswahl an Speisen ist gut und auch die Gerichte selbst sind toll präsentiert und schmecken ausgezeichnet. 



Gestärkt und ausgeruht schnappen wir uns wieder unsere Lamas und nun bilden wir mit Muchacho den Anfang - allerdings nicht sehr lange, da die sportlichen Lamas hinten in der Reihe den neuen Platzwechsel nun gar nicht klasse finden - es wird also getauscht. Wir rutschen langsam in der Kette wieder nach hinten - in der Herde muss eben alles seine Ordnung haben. Die Aussichten an diesem Tag und mit dieser Wanderung sind wirklich klasse. Immer wieder halte ich und mache Videos während meine Mama das Lama führt (der Vorteil daran, wenn zwei sich ein Lama teilen und vielleicht auch der Gedanke dahinter). 


Was ich beim Aufstieg vergessen habe, hole ich nun jetzt nach: Lamas sind unglaublich reine Tiere lernen wir heute. Sie markieren ihre Toilettenplätze und halten sich präzise daran. So halten wir einmal auf dem Hin- und einmal auf dem Rückweg an entsprechenden Stellen am Wegesrand. Die Lamas schnuppern kurz an den Hinterlassenschaften der Vorgänger und drehen sich entsprechend so hin, dass sie genau an derselben Stelle ebenfalls ihre Notdurften entrichten. Ich bin absolut fasziniert. Alle stehen sie da - schon fast in Reih und Glied und machen, was eben gemacht werden muss. Als der letzte fertig ist, geht es weiter als wäre nie etwas gewesen. So bleibt auch das Fell sauber - da sie sich nicht hinlegen wo ihre Toilette ist - ergo auch nicht dort fressen wo ihre Toilette ist (und umgekehrt). 
Auch erfahren wir, dass Muchacho frisch gebackener Papa und der Grund für seine verhaltene Motivation ist. Das dazugehörige Fohlen bekommen wir später noch zu Gesicht. 

Zurück am Ausgangsort bringen wir die Lamas noch auf ihre Koppel und dürfen kurz das Fohlen begutachten. Fünf Wochen und sieht exakt aus wie Mama und Papa-Lama. 

Ich bin schwer begeistert von dieser Tour und werde diese auch noch mal mit meinem Papa machen. 

Auf der Homepage der Rhön Lamas werden nicht nur die Halbtagstouren angeboten, sondern auch Tages, und Mehrtagestouren. So ist für jeden was dabei. Am besten einfach selbst informieren. 

Fazit: Eine tolle Tour, die für jeden geeignet ist. Die Lamas sind lieb und entschleunigen. Die Tourroute führt an tollen Aussichtspunkten vorbei und auch die Führung ist klasse. Ich kann es echt jedem empfehlen und bin mir sicher es eignet sich auch hervorragend als Eventveranstaltung z.B. Geburtstagsgruppen, Teamevents oder Ähnliches. Am besten einfach mal dort anrufen und nachfragen. 

(Anmerkung: Es handelt sich hierbei um eine unbezahlte und unbeauftragte Anzeige / Empfehlung von mir. )

Weitere Infos also auf der Homepage: https://www.rhoenlamas.de


Wir verabschieden uns von den Lamas und machen uns noch auf den Weg zur Wasserkuppe. Wir sind nur 10 Minuten mit dem Auto entfernt und die Gelegenheit kann ich mir nicht entgehen lassen. Fürs Hinaufwandern ist es nun zu spät und so bin ich leider heute auch einer derjenigen, die auf Gipfel und Aussichtplattformen mit dem Auto hochfahren (ausnahmsweise mal - es sei mir verziehen). 

Wir parken unser Auto auf einem der dort angebotenen, großen Parkplätze und könnten nun theoretisch für 2 € den ganzen Tag stehen bleiben. 

Wir gehen hinauf zur Kuppel und vorbei an der alten Kaserne und genießen den Ausblick von dort oben auf knapp 1000 Hm. Ich bin froh, dass ich meine Regenjacke dabei habe, da es wirklich gut windig dort oben ist. Aufgrund der späten Uhrzeit und der doch kühlen Verhältnisse dort oben, gehen wir nicht hinunter zum Fliegerdenkmal und ich beschließe hier noch mal hinaufzuwandern. Dennoch muss ich sagen, war es toll schon mal oben gewesen zu sein. Es gibt natürlich auch neben der Aussicht viel zu erleben - Museen, die Sommerrodelbahn, einen Kletterwald und das Luftsportzentrum mit Segelflugbetrieb. Restaurants und Cafes sowie Souveniershops gibt es ebenfalls. Es erinnert mich sehr stark and meinen Besuch am Feldberg im Schwarzwald. Aber es gefällt mir und ich habe heute das Gefühl im Urlaub zu sein. Eben um die Ecke. So einfach kann es manchmal sein. 







Zum Thema Wasserkuppe und Rhön wird es entsprechend bald neue Blogeinträge geben - ich möchte schließlich hier hochwandern. 


Bleibt also gespannt & happy hiking!


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