Wien - ein filmreifes Wochenende!

Blick auf die Wiener Hofburg vom Michaelerplatz

Freitag, ein Tag im Juni 2021 - Der Beginn eines perfekten Wochenendes - in Wien!

Es ist Freitag morgen. Ich fahre mit der Bahn von Hanau nach Wien. Gut 6,5 Stunden. Die Bahn ist pünktlich (ohja, das geht auch) - auf die erste Klasse habe ich dankend verzichtet. Ich sitze also in meinem recht bequemen Sitz und bin gespannt. Auf diese Stadt, von der ich in den letzten Tagen vor meiner Abreise noch so viel Gutes gehört habe. ,,Was, du fährst nach Wien? Oh man, es ist wirklich eine SO schöne Stadt!!!" - nun denn, hoffentlich hat man mir nicht zu viel versprochen. 

Gegen frühem Nachmittag erreiche ich den Bahnhof in Wien. Meine dort ortsansässige Bekanntschaft holt mich grinsend mit zwei Espresso in der Hand vom Bahnsteig ab. Los geht es erstmal zu meinem AirBnB, das ich mir doch recht zentral gelegen (Margartenviertel) gebucht habe. Schwedisches Möbelhaus im Showroomlook trifft auf urban living. Ich bin von meiner Wohnung, welche ich die nächsten drei Tage Mein nennen darf, schwer begeistert. Regendusche inklusive. 

Wie im Film geht es nun erstmal mit der roten Vespa durch die Wiener Innenstadt - im Schnelldurchlauf werden mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt - vorbei am Museumsquartier mit seinen imposanten Bauten - vorbei an der Wiener Hofburg. Ich sehe das Rathaus und noch vieles vieles mehr, welches ich in der Flut an Eindrücken nicht mehr so genau benennen kann. Es geht nun hinaus - hinauf - über Serpentinen und durch Wald - auf den Kahlenberg

Ausblick vom Kahlenberg

Der Kahlenberg gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Aussichtspunkten Wiens. Ich genieße an diesem Tag meine erste (aber nicht letzte) Aussicht auf diese atemberaubend imposante Stadt. Wir trinken einen weiteren Espresso auf der Terrasse während meine Begleitung mir versucht über die Ferne die wichtigsten Baudenkmäler zu zeigen. Nicht allzu lange kann ich diese Aussicht genießen, denn auf unserem Programm steht noch so Einiges an diesem Tag. Es ist mittlerweile schon früher Abend und unser Tisch wartet. Wir müssen uns beeilen. Der Tisch ist für 19.00 Uhr in einem der bekanntesten familiengeführten Restaurants Wiens gebucht - im Plachuttas Grünspan (https://www.gruenspan.at/)

Hier wird einem im Biergarten gute österreichische Küche geboten. Nicht ganz preiswert, aber auf jeden Fall empfehlenswert. Wir genehmigen uns einen Wein und genießen das gute Essen unter freiem Himmel. Es ist gut besucht und ohne Tischreservierung wären wir hier nicht mehr reingekommen.


Es ist ein warmer Sommertag. Wir beschließen noch einmal hinauf zu fahren. Dieses Mal auf den zweiten Berg an diesem Tag - den Gallitzinberg am westlichen Stadtrand von Wien. Dort befindet sich die Jubiläumswarte. Der nächste Punkt auf unserer Tagesplanung.

Auf der Jubiläumswarte

Aber erstmal - zurück auf die rote Vespa - Helme nicht vergessen. Es fängt schon langsam an zu dämmern. Wer nicht schwindelfrei ist sollte etwas vorsichtig sein - es geht auf offenen Stufen hoch hinaus. Von dieser zwanzig Meter hohen Aussichtswarte genießen wir einen weiteren, geänderten Blick auf Wien. Dieses Mal aus anderer Richtung - und mit Sonnenuntergang. Sehr romantisch. Es ist allerdings auch ziemlich windig dort oben. Man sollte sich gut einpacken. Wir bleiben eine Weile dort oben und genießen diesen Flair. Da unsere Tour für heute (ja es ist schon nach 20 Uhr) noch nicht fertig ist, machen wir uns, nachdem wir uns an diesem magischen Blick sattgesehen haben wieder hinunter zu unserem roten Gefährt. Auf dem Weg zurück in die Wiener Innenstadt halten wir noch einmal am Schloss Wilhelminenberg. Erneut ein Ausblick auf Wien. Unfassbar. Und das bisher nur aus der Ferne.

Zurück in der Innenstadt parken wir die Vespa in einer Seitenstraße einer der größten und bekanntesten Einkaufsstraßen von Wien - der Mariahilferstraße. Von dort geht es zu Fuß weiter. Es ist schon lange dunkel - aber die Gebäude und Straßen werden von Beleuchtungen in eine bezaubernde Atmosphäre versetzt. Es herrscht das klassische Großstadt-Freitag-Abend-Treiben. Junge Leute, die Musik machen; beisammen sitzen (Corona ist an diesem Wochenende nicht mehr im Vordergrund). Wir gehen entlang der Mariahilferstraße über den Maria-Theresien-Platz. Links das Naturhistorische Museum - rechts gegenüber, dasselbe Gebäude aber mit dem Kunsthistorischen Museum. Auf den Wiesen sitzen wieder Menschen - man hört Lachen und Musik. Es herrscht eine lockere Stimmung.

Die Wiener Hofburg vom Heldenplatz aus

Hinter mir St. Stephan hell erleuchtet

Über den Burgring geht es vorbei an der Wiener Hofburg (das zweite Mal an diesem Tag) über den Heldenplatz und vorbei an der Spanischen Hofreitschule. Wir stehen nun am Michaelerplatz. Egal wo ich hinschaue - ich sehe diese unglaublich schönen Gebäude. Ich habe mich in diese Stadt verliebt bevor ich überhaupt auch nur 24 Stunden dort verbracht habe. Wir gehen weiter - es ist schon nach 23 Uhr und kommen zur Domkirche St. Stephan. Ich möchte nicht, dass dieser Abend je endet. Ein Schnappschuss für die Erinnerung (leider etwas verschwommen).

Wir entscheiden uns dazu per Fuß wieder zurück zur Vespa zu gehen. Über Seitengassen wieder zurück zum Michaelerplatz - zurück und vorbei an der Hofburg und dem Sisi Museum. Über den Burgring und den Maria-Theresien-Platz. Dieses Mal aber durch das Museumsquartier - Leute sitzen auf den Stufen, trinken Wein und genießen den Einstieg ins Wochenende. Diese Atmosphäre - ich kann sie nicht in Worte fassen.
Leider muss dieser Abend sein Ende finden. Es stehen noch ein paar Tage bevor. Los zurück mit der Vespa zum AriBnB. Wir verabschieden uns und verabreden uns für den nächsten Tag. 9 Uhr.

Einkaufspassage bei der Mariahilferstraße

Samstag, 9 Uhr - der zweite Tag in Wien

Mal wieder geht es mit der Vespa los - allerdings muss ich unser Programm kurzzeitig unterbrechen, sodass wir erstmal kurz shoppen gehen - wo? Na wo wohl. Auf der Mariahilferstraße. Wer hier nicht fündig wird, dem kann ich auch nicht weiterhelfen. Ich brauche erstmal neue Schuhe. Die klassischen wohl bekannten Sandalen müssen her. Wir werden viel Laufen die nächsten Tage. Direkt mit diesen Schuhen geht es auf den Naschmarkt. Ein riesiger Flohmarkt mit anschließenden Marktständen, die einem kulinarisch alles bieten können. Der Flohmarkt findet allerdings nur Samstags vormittags statt. Was dort angeboten wird, ist tatsächlich teils auch sehr kurios. Wer an einem Wochenende dort ist, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen (weitere Infos: https://www.wien.info/de/einkaufen-essen-trinken/maerkte/naschmarkt-353540)

Wir genehmigen uns in einem Café in einer Seitenstraße noch einen Kaffee und dann geht es weiter - zum Schloss Schönbrunn. Der Vorteil bei einer ortsansässigen Bekanntschaft? Sie kennt alle coolen Orte, Abkürzungen und vor allem weiß sie es im besten Fall, den Überraschungsmoment zu nutzen. So fahren wir zentral auf Schloss Schönbrunn zu - entlang der Schlossallee. Es ist ziemlich warm heute. Wir stellen die Vespa ab und gehen über einen Seiteneingang - das Meidlinger Tor - die Meidlinger Allee entlang. Dort oben auf der Treppe des Schlosses genieße ich erst einmal die Atmosphäre. Hinein möchte ich aber vorerst nicht. Wer nicht weiß was Schönbrunn bedeutet - Schloss Schönbrunn zählt wohl zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Wiens und ist gemäß Wikipedia das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Hier lebten u.a. Maria Theresia, Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth (mehr Infos: https://www.wien.info/de/sightseeing/sehenswuerdigkeiten/imperiales/schoenbrunn-357504)

Ich ..glücklich..

Vorbei am Kammergarten und durch mit Rosenranken geschmückte Durchgänge geht es zur Rückseite des Schlosses.

In die Parkanlage - den Bundesgarten. Am Ende und gegenüber des Schlosses befindet sich der Neptunbrunnen. Wer es ganz besonders haben möchte, geht um diesen herum hoch und kann hinter den Figuren direkt am Wasser stehen (Geheimtipp). Und da das noch nicht genug ist - geht es weiter hinauf - zur Gloriette (https://www.wien.info/de/sightseeing/sehenswuerdigkeiten/imperiales/gloriette-347152). Von dort genießt man (mal wieder) einen schönen Ausblick - auf das Schloss und auf Wien. Wir verweilen dort einen Moment (wer möchte, dort befindet sich auch ein Café) und machen uns dann zum Tiergarten, welcher sich ebenfalls am Schlosspark befindet. Der Eintritt ist nicht ganz günstig, aber ich finde doch lohnenswert (https://www.zoovienna.at/).

Gloriette im Schlosspark Schönbrunn

Der Neptunbrunnen von vorne 

Geheimplatz hinter dem Neptunbrunnen mit Blick auf Schloss Schönbrunn

Wenn der Wind ungünstig steht, wird man nass

Da wir beide doch sehr sportlich sind, gehen wir an diesem Abend sogar noch eine Runde entlang der Wien joggen. Da es mal wieder etwas spät geworden ist, stellt es sich etwas schwierig heraus ein anständiges Sushirestaurant zu finden, welches für mich auch vegetarisches Sushi anbietet. Wir gehen von meiner Unterkunft los und klappern tatsächlich eines nach dem anderen ab bis wir gegen 21.00 Uhr das perfekte Restaurant finden. Das Essen war hervorragend - leider - und jetzt kommt die traurige Nachricht - weiß ich nicht mehr wie das Restaurant hieß. WIr haben es per Zufall gefunden. Es war wie Narnia - es war da - und als wir gegangen sind - wieder verschwunden. Vielleicht habt ihr Glück und es findet euch ;-)

Glücklich und satt sind wir wieder zurück zu meiner Unterkunft spaziert. Wir verabschieden uns und treffen uns am nächsten Morgen wieder vor Ort.

Tatsächlich fällt es mir sehr schwer einzuschlafen. Ich habe in nicht mal 48 Stunden so viele Eindrücke sammeln können - das muss ich erstmal alles verarbeiten.

Sonntag, 10.00 Uhr - mein dritter Tag in Wien

Es geht heute etwas später los. Ich brauche Schlaf und meine Bekanntschaft hat schließlich nicht ausschließlich Zeit mir Wien zu zeigen. Ich lasse es mir in meiner Unterkunft gut gehen bevor ich wieder mit altbewährter roten Vespa abgeholt werde. Es geht heute zum Prater. Der Prater ist eine große Parkanlage und beinhaltet einen Vergnügungspark - mit Riesenrad, Gruselkabinett und allem was man sich eben so vorstellen kann. (https://www.praterwien.com/startseite/) Diese Riesenradtour kann ich mir nicht entgehen lassen und so geht es mal wieder hinauf - langsam allerdings. Und mal wieder bekomme ich einen Blick auf diese Stadt.

Riesenrad im Prater

Unter mir das Treiben der Familien mit ihren Kindern, welche von einer Attraktion zur nächsten wollen. Mir persönlich ist allerdings auf festem Boden zurück der Trubel dort etwas zu viel. Da ich den Nachmittag und Abend alleine verbringe, ruhe ich mich zurück in meiner Unterkunft, nachdem wir uns für den Tag verabschiedet haben, erstmal einen Moment aus. Aber ich kann hier nicht einfach so rumsitzen. Ich schnappe mir also meinen Rucksack, meine Schuhe und gehe los. Einfach so drauf los. Richtung Innenstadt. Ich versuche die Strecke von Freitag Abend noch einmal abzulaufen, aber schaffe es nicht ganz. So stehe ich irgendwann im Stadtpark von Wien und merke, wie ich doch langsam müde werde. Zurück geht es nach Gefühl - vorbei an der Karlskirche. Mein Bett ruft. Und die Regendusche ebenfalls. Mir graut es bereits vor der Abfahrt am nächsten Tag.

Ich erkunde die Stadt alleine



Montag - vorläufiger Abschied...

Mein Zug geht gegen Nachmittag zurück nach Deutschland. Ich bin bereits wehmütig. Ich werde diese Stadt bald wieder besuchen gehen. Es gibt immer noch so viel zu sehen. Vorerst geht es aber mit dem Motorrad (oh yes!) durch die Wiener Innenstadt. Sie ist flink und geschmeidig - ich allerdings nur Mitfahrerin. Ich bin glücklich. Und es geht bei schönstem Sonnenscheinwetter zur vorletzten Station an diesem Wochenende. Schloss Belvedere und Belvedergarten (https://www.belvedere.at/). Wir gehen gemütlich durch die symmetrisch angelegte Parkanlage - herum und auf der Rückseite in den Botanischen Garten. Den Landstraßer Gürtel überquerend geht es durch einen weiteren Park - Schweizergarten - zum Arsenal und dem Heeresgeschichtlichen Museum (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Arsenal).

Und ja, was soll ich sagen. Mein Aufenthalt in Wien neigt sich dem Ende zu. Leider. Ich hätte gerne noch mehr erlebt. Vielleicht wäre ich am liebsten mit meinen Koffern dort hingezogen. So steige ich nun leider in meinen Zug zurück nach Hause. Ich habe ja noch etwas Zeit die Eindrücke zu verarbeiten und zu notieren.



Mein Fazit fällt wohl nach all diesen Zeilen recht kurz aus: Fahrt hin. Fliegt hin. Es spielt keine Rolle - aber schaut euch diese wunderschöne Stadt an. Wenn ihr jemanden dort kennt - umso besser. Ansonsten nehmt euch meinen Blogeintrag oder schreibt mich an oder sucht euch einen guten Reiseführer- vielleicht kann ich doch auch noch das ein oder andere Detail verraten. Aber nehmt euch die Zeit. Es ist fantastisch. Und man muss auch nicht in jede Sehenswürdigkeit rein. Es reicht vollkommen fürs erste sich alles von außen zu betrachten. Beim nächsten Mal kann man sich dann immer noch gezielt einzelne Attraktionen heraussuchen.

Heute mal kein #happyhiking - obwohl man in der Wiener Umgebung wunderschön Wandern kann. Beim nächsten Mal werde ich das tun.

Bleibt gesund und freut euch auf euren bevorstehenden Wientrip!

(Alles hier entspricht persönlicher Erfahrungswerte und meiner subjektiven Empfindung. Verlinkungen werden nicht bezahlt und dienen rein der weiteren Information, da ich nicht alles hier in diese Blog schreiben konnte).

Ich glaube eines der Museumsgebäude...

Treppe bei Schloss Schönbrunn

Wien bei Nacht

Gloriette

Architektur der Gloriette

Eingang zum Prater

Wiener Hofburg vom Michaelerplatz bei Tag

Seitenstraßen der Wiener Innenstadt


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