Rubihorn, 1.957 m und Unterer Gaisalpsee, 1508 m oder "wie man sich auch mit Karte verläuft"


Dienstag, 12.09.2023 - Yes, erste Wanderung in diesem Urlaub!

Die Tour, die ich mir für heute rausgesucht habe, ist von meinem Hotel aus bequem zu Fuß zu bewältigen. Die GPX-Daten kann ich mir leider nicht auf meine andere Uhr ziehen, da diese sich in dem Koffer befindet, der eigentlich Montag schon hätte ankommen sollen. 

Macht ja nichts - denke ich mir - hab ja ne Karte. Und sowieso ist hier alles hervorragend ausgeschildert. Letzteres erweist sich im Laufe der Tour mehrmals als Fluch und Segen zugleich. 

Ich gehe los und werde erst einmal von einer Menge Lärm von der Straße kommend irritiert. ...Viehscheid...Hunderte von Kühen mit bimelnden Glocken um den Hals bahnen sich ihren Weg über die Landstraße. 

Für mich geht es nun erst einmal hinauf. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht weiß - es geht für die nächsten 2:40 h bergauf. Sonnig und warm ist es heute wieder und so bin ich froh, dass die erste Stunde weitestgehend im Wald verläuft. Irgendwann komme ich in ein Tal, in dem man auch gut und gerne irgendeinen mystischen Film hätte drehen können. 


Ab jetzt verläuft die Tour nur noch in der Sonne. Vorbei an diversen kleinen Wasserfällen. Mit einem schönen Ausblick aufs Rubihorn. Meine erste richtige Pause mache ich nach 2,5 Stunden am unteren Gaisalpsee. Auf einem Stein sitzend genieße ich die Aussicht. Ich habe keine Eile und verweile dort. Einige lassen ihre Füße im See abkühlen. Hätte ich vielleicht auch mal machen sollen. 

Für mich geht es irgendwann weiter und folge der Beschilderung zum Rubihorn. Unterwegs entdecke ich einen winzig kleinen Frosch mitten auf dem Wanderpfad im Trockenen. Ich überzeuge ihn gekonnt sich es auf meiner Hand bequem zu machen und betrachte ihn eine Weile. Süßer Kerl. Mitnehmen kann ich ihn aber leider nicht, also setze ich ihn an einem etwas begrünten Plätzchen wieder aus. 

 













Ab jetzt geht  steil bergauf, ich muss kraxeln und immer wieder helfen Drahtseile zum Festhalten. Die Tour war doch gar nicht als rot markiert? ...ich gehe weiter und denke mir nichts...oben am Rubihorngipfelkreuz angekommen, werde ich mit einer schönen Aussicht und einem Platz im Schatten belohnt. Ich sitze dort eine Weile und freue mich über die Dole, die den anderen Wanderern das Essen klauen möchte. 

Etwas irritiert mich jedoch. Den oberen Gaisalpsee habe ich nicht passiert. Dabei hätte dieser doch auf dem Weg liegen müssen. Ich hole mein Wanderbuch heraus und stelle fest: ich hätte gar nicht aufs Rubihorn gesollt :D huch...ich hätte nur an den Seen vorbeilaufen sollen und wieder zurück nach unten. Hoch war gar nicht geplant...Hm..naja...nun denn. Jetzt wo ich schon mal hier bin...




Ab jetzt gibt es auch nur noch zwei Optionen - denselben Weg wieder zurück oder über den Grat weiter Richtung Nebelhorn. Ich entscheide mich für letzteres und gehe über den Grat zurück. Der Grat hat es in sich. Immer wieder dienen Drahtseile zum Festhalten. Nicht selten rutscht man weg. Rechts und Links von mir geht es steil runter. Besser mal nicht Fallen...


Ich folge der Beschilderung und stelle irgendwann fest - hier geht es bergab.....ich habe mich wohl auf den falschen Weg begeben. Macht nichts - dieser Weg führt zur Mittelstation - von dort kann ich auch runter. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mich für die falsche Abzweigung entschieden habe - am Nachmittag zog nämlich ein heftiges Gewitter auf. 


An der Mittelstation angekommen mache ich es mir im Berggasthof Seealpe erst mal gemütlich, bestelle Getränke, Kaffee und Kuchen und genieße die Aussicht auf Oberstdorf. 

Schade finde ich, dass ich den oberen Gaisalpsee verpasst habe. Nichtsdestotrotz bin ich sehr froh ober die Tour heute. Sie war länger und anstrengender als für den ersten Wandertag geplant. Das Wetter soll die nächsten zwei Tage jedoch wanderuntauglich sein, von daher macht es nichts, wenn mir die Beine die nächsten Tage etwas weh tun. 

Bevor ich in die Gondel einsteige, verliebe ich mich noch kurz in einen kleinen Esel der mich freundlich begrüßt und mache mich dann auf den Weg ins Tal. 

Insgesamt war ich heute 10,5 km unterwegs. Bin 1270 m nach oben gestiegen. Der höchste Punkt? 1950 m. 


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