Wiesn Zeit

 Samstag, 21.09.2024  

Wochenende - die Wiesnzeit beginnt. Und für wen wäre das nicht besser geeignet, als für mich, die Menschenansammlungen in der Kombination Alkohol und Musik hasst wie eine Katze das Wasser (oder so ähnlich). 

Eigentlich wollten wir nur nach München. "Nur" - an einem Samstag ohnehin schon eine mutige Entscheidung. Als mein Freund jedoch feststellte, dass der erste Tag der 14täigen Wiesn beginnt, entschieden wir, dass wenn wir uns schon ins Getümmel werfen, dann doch bitte richtig. Einschließlich Dirndl & Tracht. 

Immerhin konnte ich nun endlich eine meiner drei verschiedenen Dirndleblusen anziehen, in die ich mich verliebt habe und von denen ich mehr hatte als Anlässe zu tragen. Aber egal - für jemanden der sich geschworen hat in ihrem Leben niemals, nie, wirklich nie in ein Dirndl zu schlüpfen besitzt sie nun eines plus Dirndleblusen - und ja...sie schaut vielleicht nach weiteren Dirndln für die sie nicht den geringsten Trageanlass hat. 

Wir überlegten kurz mit dem Auto zu fahren, entschieden uns dann aber doch recht schnell dagegen. Nicht nur, weil die Parksituation in München die absolute Hölle ist, sondern auch, weil wir die gesamte Wiesnexperience mitnehmen wollten - d.h. auch die Zugfahrt mit dem ein oder anderen betrunkenen Wiesnbesucher.  




Da wir etwas außerhalb wohnen, ging es zuerst zur nächsten S-Bahn-Endhaltestelle von der aus wir in 40 entspannten Minuten an der Hackerbrücke aussteigen konnten. Der Zug füllte sich in der Zwischenzeit und man hatte den einen oder anderen Hingucker. 

Jetzt bin ich wirklich kein Dirndlexperte - aber so mancher Touri hatte sich sein Dirndl wohl bei den Onlineversandhändlern in der Fastnachtsabteilung bestellt. Wirklich nett gemeint, aber dennoch grauenhaft. Andererseits hat man auch wirklich schöne Dirndletrends gesehen und hier und da habe ich tatsächlich eher den Frauen hinterhergeschaut als den Männern. Sorry but not so sorry. 

Von der Hackerbrücke gings zu Fuß Richtung Theresienwiese und da wir noch frühen Nachmittag hatten, hielt sich die Menge noch in Grenzen. Dies sollte sich an diesem Tag aber noch relativ schnell ändern. Auch waren mir die Wiesnbesucher doch wesentlich sympathischer zu Beginn als gegen Ende des Nachmittags/frühen Abends. Ich habe anfangs bereits erwähnt, dass betrunkene Menschen nicht unbedingt zu meinen most favorite peoples gehören. Aber gut - ist ja nicht so als hätte ich es nicht vorher gewusst. 


Wir schlenderten also zunächst noch entspannt über die Wiesn und fanden uns irgendwann im Museumszelt auf der Oide Wiesn wieder - dort war es um einiges ruhiger und wir bekamen noch einen Platz. Jedoch muss man für diesen Teil des Oktoberfestes 4 Euro Eintritt zahlen. Lohnenswert auf jeden Fall, da dort das Oktoberfest stattfindet - so wie früher eben. In der alten Zeit. 

Die Preise für Essen & Trinken sind natürlich astronomisch, aber auch das weiß man bereits im Vorfeld. Auf dem Rückweg hatte ich dann mein erstes richtiges Wiesnerlebnis. Mir kotze jemand für die Füße. Und zwar so richtig. So, dass ich davon etwas Nasses an meinem Bein spürte und das sofortige Verlangen nach einer sehr, wirklich sehr, langen Dusche hatte. Ich war vorerst bedient muss ich an dieser Stelle zugeben und so langsam wurde das Gedränge und Gewusel schlimmer. 
Immer mehr Alkoholzombies kamen mir entgegen. Es war also an der Zeit zu gehen. 

Mein Versuch die Reste zu entfernen, bevor es mich restlos ekelte. 





Dieses "wir gehen jetzt" zieht sich jedoch um Einiges, je weiter man vom Haupteingang entfernt ist. Eine Zerreissprobe für jeden, der eine gewisse Menschenmengenantisympathie pflegt. Ein Abend auf der Wiesn? Für mich nicht im Ansatz machbar. 














Über die Hackerbrücke ging es für uns - nebst schönem Sonnenuntergang - zurück zur S-Bahn und heimwärts. In die Züge dürfen im Übrigen zu dieser Zeit keine Glasflaschen mitgenommen werden. Die Kontrollen an den Bahnsteigen bzw. zum Bahnsteig sind recht strikt. Spart euch also das Geld fürs Wegbier oder trinkt es vorher :) 






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