Alpine Auszeit: 4 Tage Hüttentour durch die Schweiz


Vorab zur Info: Sämtliche Nächte auf den Hütten wurden von uns vorab reserviert. Ich rate dies auch an, da es vor allem an den Wochenenden doch sehr schnell sehr voll werden kann.

Sämtliche Informationen zu Hütten, Bergbahnen, Parken o.Ä. sind zum Zeitpunkt der Tour recherchiert worden und können ggf. Fehler beinhalten oder zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr aktuell sein. Auch wurden sämtliche Kosten von uns übernommen und es handelt sich hierbei nicht um Werbung oder Kooperationen. Dieser Blogeintrag dient lediglich der Unterhaltung und Inspiration und wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. 


Etappe 1: 

Von Brülisau zum Berggasthaus Staubern – Erste Höhenmeter

Parken in Brülisau:
Wir parken am Easypark-Parkplatz „Am Dorfplatz“ in Brülisau (Appenzell). Die Buchung erfolgt bequem per App und ist flexibel anpassbar. Praktisch: Bei früherer Rückkehr kann man die Parkzeit beenden und zahlt nur, was man nutzt. Ob man auch am Automaten per Bar- oder Kartenzahlung ein Ticket ziehen kann, weiß ich leider nicht. Mehrtägiges Parken ist erlaubt, Übernachten jedoch untersagt – Alternativen sind ausgeschildert. Vor Ort gibt es saubere, kostenlose Toiletten. 

Start in Brülisau

Wir beginnen unsere Wanderung also am Parkplatz gegen halb neun und wandern die ersten 2 Stunden stetig bergauf zum Hohen Kasten auf 1.794 m ü. M. Über und durch Kuhweiden. 

Der Hohe Kasten – Gipfelgenuss mit Aussicht:
Oben auf dem Hohen Kasten erwartet uns ein Restaurant mit einer Außenterrasse und einem Innenbereich, der eine atemberaubende Panoramaaussicht bietet. Wer den Tag richtig starten möchte, kann hier ein Frühstücksbuffet buchen – allerdings nur mit vorheriger Reservierung. Ein kleiner Souvenirshop rundet das Angebot ab. Da die Bergbahn hier endet, ist es besonders an Sommerwochenenden oft sehr touristisch. Heute, an einem Freitagvormittag, ist es jedoch noch angenehm ruhig. Wir genießen einen kurzen Halt mit Getränken, bevor wir uns weiter auf den Weg Richtung Berggasthaus Staubern machen.


Ausblick kurz vor Erreichen des Hohen Kasten


Blick auf den Sämtisersee

Der Weg zum Berggasthaus Staubern:
Nachdem wir den Hohen Kasten hinter uns gelassen haben, führt der Weg weiter über den Rohrsattel in Richtung Staubern. Der Rohrsattel ist ein wunderschöner Übergang, der uns noch einmal grandiose Ausblicke auf die umliegenden Alpen und das Appenzeller Land bietet. Der Weg ist gut markiert und bietet eine angenehme Mischung aus Bergpfaden und Wanderwegen.

Für diejenigen, die nur eine Tagestour planen, bietet sich das Berggasthaus Staubern als idealer Zielort an. Von hier aus kann man bequem mit der Bergbahn hinunterfahren – allerdings ist es ratsam, vorher zu klären, wie man später wieder nach Brülisau kommt. Die Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist etwas komplizierter, da es keine direkte Verbindung von Staubern nach Brülisau gibt. Alternativ könnte man mit einem Taxi oder den Wanderwegen weiter in die umliegenden Dörfer gelangen, aber ein bisschen Planung ist hier definitiv hilfreich.

Das Berggasthaus Staubern liegt an einem der schönsten Aussichtspunkte der Tour und lädt zur Einkehr ein, um die Wanderung mit einem heißen Getränk oder einer Mahlzeit abzurunden. Wer sich noch nicht auf den Rückweg machen möchte, kann auch hier eine entspannte Pause einlegen und den Panoramablick genießen.

Die Wege der heutigen Tour sind nicht besonders anspruchsvoll bis auf die Höhenmeter und die viele Zeit, die man in der Sonne verbringt (sofern sie denn scheint). Weder sind die Wege ausgesetzt noch benötigt man hier besondere Trittsicherheit. Ein kurzes Stück geht über Stufen durch ein kleines Waldstück bis man oben am Grat wieder herauskommt und mit besonders schönen Blicken Richtung Bodensee und die umliegenden Berge belohnt wird. Am Ende des Grates wartet dann auch schon das Berggasthaus, welches mit einer schönen Sonnenterasse zum Verweilen und Genießen einlädt. 

Blick auf das Berggasthaus Staubern auf 1.751 m ü. M.


Wir sind gegen frühem Nachmittag dort und verbringen des Rest des Tages auf der Terrasse in den Liegestühlen. Unser Zimmer ist bereits fertig. Da die Zweibettzimmer schon ausgebucht sind, haben wir uns in eines der Dreibettzimmer gebucht. Daneben gibt es noch ein Matratzenlager sowie weitere Zimmer. Eine Dusche und eine Toilette stehen den Übernachtungsgästen zur Verfügung. 

Hier sitze ich den Rest des Nachmittags und genieße die Aussicht


Ich mache den Anfängerfehler und verzichte heute aufs Duschen, da ich 5 CHF doch recht viel finde für 1 Minute. (Ich werde diese Entscheidung zu gegebenen Zeitpunkt noch bereuen). Als ich die Duschmarke für meinen Freund kaufe, erklärt sie mir, dass man das Wasser stoppen kann. Also nass machen, pausieren, einseifen, anmachen, abduschen. Reicht eine Minute. Ahja, okay. Macht zwar Sinn und ich nehme mir vor, dass daheim auch einzuführen, aber scheint mir doch in dem Moment aufwändig und ich entscheide mich für die Katzenwäsche im Zimmer. Meine Haare wasche ich wie früher Oma über dem Waschbecken. 

Der Hintergrund ist der, dass die meisten Hütten auf Regenwasser setzen und dieses daher ein Luxusgut ist. Daher sind die Gäste gezwungenermaßen angehalten, mit dem Wasser sparsam umzugehen - was ich an sich sehr gut finde, da man dadurch wieder darauf aufmerksam gemacht wird, wie kostbar Wasser doch eigentlich ist. Auf dem Zimmer steht uns dennoch eigenes Waschbecken (in der Schweiz Lavabo) zur Verfügung. Die Toilette und Dusche sind voneinander getrennt und befinden sich auf dem Flur.  Das Wasser auf der Hütte ist reines Regenwasser - dementsprechend kann man sich seine Wasserflaschen nicht am Waschbecken auffüllen und muss unten im Restaurant Wasser kaufen. Schilder verweisen überall darauf, dass das Wasser nicht getrunken werden sollte. Wer also nicht vor Abreise noch mal Geld für eine Flasche Wasser ausgeben möchte, sollte genügend eigenes Wasser mitbringen. Auch wenn dies zusätzliches Gewicht für den Rucksack bedeutet. Auch Strom wird in den nächsten Tagen ein Thema werden. Viele Hütten verfügen über Solarstrom. Teilweise aber auch Generatoren, falls die Sonnenkraft nicht ausreicht. 

Ich muss gestehen, dass mich das Thema Hüttenversorgung nie groß interessiert hat. Ohne SocialMedia und der ständigen Beschallung durch mein Handy fange ich auf einmal an, mir über solche Themen Gedanken zu machen. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass die Schweizer Hütten viel mehr auf das Thema aufmerksam machen. Überall hängen Schilder und informieren die Gäste darüber, dass Strom, Wasser und Abwasser auf der Hütte keine Selbstverständlichkeit ist und man damit doch bitte sparsam umgehen soll. Immer wieder hängen in den Zimmern Schilder mit der Bitte, das Licht auszumachen, wenn man den Raum verlässt. Dass man das Wasser nicht unnötig laufen lassen soll. Dass die Toilette bitte sorgsam benutzt werden soll, das es keine klassische Kläranlage gibt und das empfindliche System in der Berghütte schnell aus dem Konzept gebracht werden kann. 

Zurück zum eigentlichen Thema. Abendessen gibt es à la carte. Für mich gibt es heute Rösti und Ei. Das Frühstück ist im Preis inbegriffen. Hier gibt es eine Auswahl an Gebäck sowie Kaffee, Tee und Säfte. In einer Pfanne kann man sich selbst Ei nach Wahl braten. Ich entdecke die Bschorle für mich und werde neben Wasser und Kaffee nur dies trinken.

Auf den Hütten auf denen wir in den nächsten Tagen eingekehrt sind, kann man sowohl in EUR (zum Tageswechselkurs oft aber 1:1) oder mit Karte zahlen.

Wir genießen den Sonnenuntergang wie der Rest der Übernachtungsgäste draußen und gehen gegen zehn ausgeruht und glücklich ins Bett. 


Unterkunft: https://www.staubern.ch/berggasthaus/


Routeninformationen: https://connect.garmin.com/modern/activity/19770562674













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